Banana Pi als NAS mit SATA-Port Multiplier betreiben

Wer seinen Banana Pi als NAS betreiben will, bekommt sehr schnell Schwierigkeiten den Speicherplatz zu erweitern. Schließlich hat der Banana Pi nur einen Sata-Port und deswegen ist es standardmäßig nur möglich eine Festplatte mit SATA-Anschluss anzuschließen.

Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit an den SATA-Port einen weiteren RAID-Controller anzuschließen über den mehrere SATA-Festplatten eingebunden werden können. Wie man das realisiert, werde ich im folgenden Blog-Eintrag zeigen.

Verwendete Hardware:

Syba Hardware Port Multiplier: Mit diesem SATA-Port-Multiplier ist es möglich einen SATA-Port auf mehrere Ports zu verteilen. Zusätzlich ist ein RAID-Controller integriert. Der verbaute Chipsatz ist JMB393.

„Festplatten-Rack“ Lian Li EX-36 für 3,5′ und 2,5′ Festplatten mit integriertem Lüfter: In diesem „Festplatten-Rack“ kann man verschiedene Größen von Festplatten sehr elegant und platzsparend verbauen. Die mitgelieferten Schrauben sorgen für optimalen Halt und sind dämmen Vibrationen. Weiterhin sorgt der integrierte Lüfter für ausreichend Kühlung.

Externe Stromversorgung für Festplatten und SATA-Port-Multiplier: Damit die Festplatten und der SATA-Port-Multiplier funktionieren, ist es natürlich notwendig diese mit ausreichend Spannung zu versorgen. Dies wird durch diese Netzteile gewährleistet.
Mit einem DELOCK Adapter Power SATA ist es möglich mit einem Netzteil gleich zwei Festplatten mit Spannung zu versorgen.
Der SATA-Port-Multiplier sollte allerdings mit einem eigenen Netzteil betrieben werden.

Verwendetete Software:

BananaPi Pro Jessie 4.2.6 mit PMP Support: Damit der SATA-Port Multiplier funktioniert, ist es notwendig, den Linux-Kernel zu patchen und neu zu kompilieren. Da es glücklicherweise schon vorgefertigte Images gibt, werde ich in dem Blog-Eintrag auf die detaillierte Erklärung zum Neukompilieren eines Kernels verzichten.

Installation:

Die Installation und Konfiguration des Banana Pi Betriebssystems ist auch sehr schnell erledigt.

  • Dazu downloadet man sich zunächst das vorgefertigte Image aus dem letzten Abschnitt und entpackt die Datei aus dem fertigen ZIP-Archiv
  • Die entpackte Image-Datei muss nun mit dem Tool „PhoenixCard Version 3.0.9“ auf eine SD-Karte geschrieben werden:
    1. Als erstes das Image für den Banana Pi und das Programm PhoenixCard herunterladen.
    2. Das rar-Archiv von PhoenixCard entpacken und die Datei „PhoenixCard.exe“ als Administrator starten.
    3. Die Micro-SD-Karte mit einem Klick auf „Format to Normal“ formatieren.
    4. Auf den Button „Img File“ klicken und das heruntergeladene Android Image „Banana.Pi.Pro.HTPCGuides.Installer.PMP.Jessie.4.2.6.img“ auswählen
    5. In der Sektion „Write Mode“ den Radio Button „Startup Mode“ auswählen. Diese Einstellung ist sehr wichtig, da sonst das gebrannte Image nicht bootet.
    6. Auf den Button „Burn“ klicken und PhoenixCard sollte mit dem Schreiben des Images auf die SD-Karte beginnen.
    7. In der unteren „Option“-Ausgabebox sollte nach erfolgreichen Schreiben die Meldung „Magic Complete“ erscheinen.
    8. Die SD-Karte entfernen und in den Banana Pi einlegen
  • Nachdem das System erfolgreich gestartet ist, kann man sich über „ssh“ anmelden. Natürlich sollte der Banana Pi vorher in das Heimnetzwerk integriert werden.
    Der Benutzername für die SSH-Anmeldung lautet „root“ mit dem dazugehörigen Passwort „htpcguides“.
  • Nun ist es abschließend noch notwendig, das Kernel-Modul, das für den Betrieb des SATA-Port Multipliers sorgt, zu aktivieren. Dafür öffnet man die Datei „ahci-sunxi.conf“ mit folgendem Befehl:
    $ nano /etc/modprobe.d/ahci-sunxi.conf
  • In diese Datei trägt man folgende Zeile ein:

    options ahci-sunxi enable_pmp=1
  • Und speichert die Datei mit STRG+O.
  • Abschließend muss der Banana Pi nur noch neu gestartet werden:$ reboot

Nun kann der SATA-Port Multiplier mit einem SATA-Kabel mit dem SATA-Port des Banana Pis verbunden werden. Außerdem sollte ein externes Netzteil der Port Multiplier mit Spannung versorgen. Dass dieser funktioniert, erkennt man an mehreren leuchtenden LEDs.

Anschließend können Festplatten in das Gehäuse verbaut und mit dem Port Multiplier verkabelt werden. Ich empfehle, den Banana Pi bei der Verkablung vom Strom zu trennen und erst danach wieder zu starten.

Wenn alles richtig installiert und konfiguriert wurde, sollten die Festplatten dem mit Befehl

$ fdisk -l

aufgelistet werden.

Bei Fragen nutzt gern die Kommentar-Funktion :-).